Das Spektrum umfasst auch subtilere Arten der Diskriminierung, darunter die Ablehnung von Teilzeitarbeit, das Entziehen von Verantwortlichkeiten und das Drängen in die oder aus der Beschäftigung, sowie Missbilligung bei Fehlzeiten durch ein krankes Kind.
Viel ist von Vereinbarkeit die Rede – und doch scheitern viele Eltern immer noch daran, Familie und Beruf unter fairen Bedingungen zu verbinden. Es fehlt an echter Flexibilität, an unterstützenden Strukturen und an gesellschaftlichem Verständnis.
Elterndiskriminierung beginnt oft im Kleinen - und wirkt strukturell. Sie zeigt auch, wie tief soziale Ungleichheit und veraltete Geschlechterrollen in unserem Arbeits- und Lebensalltag verankert sind. Auch suchen Betroffene selten professionelle Hilfe, weil viele die Probleme als „normal“ sehen und es an Zeit, Kraft oder Zugang fehlt.
Besonders hart trifft es Mütter in schlecht bezahlten Jobs – oft alleinerziehend, unter Doppelbelastung durch Lohn- und Care-Arbeit. In Berufen mit Schichtarbeit oder fehlender Flexibilität führt das schnell zu beruflichen Nachteilen. Wer aus einer benachteiligten Familie kommt, hat zudem weniger Chancen auf gut bezahlte, sichere Stellen. Diese Überschneidung von Elterndiskriminierung und Klassismus wirkt ausgrenzend – viele wagen es nicht, ihre Rechte ein-zufordern, aus Angst, ihren Job zu verlieren.
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Elterndiskriminierung ist ein komplexes Phänomen, das oft „klein“ anfängt mit abwertenden Sprüchen bei der Bekanntgabe einer Schwangerschaft.
Baby on - Job off?
ist ein Projekt von pro familia Freiburg und dem Antidiskriminierungsbüro Freiburg, die unter einem Dach zusammenarbeiten. Die Verbindung von Schwangerschaftsberatung und Antidiskriminierungsarbeit ermöglicht Aufklärung und fordert strukturelle Gerechtigkeit zum Schutz und zur Stärkung unserer Demokratie.
Judith Dietrich, Öffentlichkeitsarbeit & Marketing pro familia Freiburg / Antidiskriminierungsbüro