Nachhaltigkeit mit Mensch und Umwelt

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Häuser auf einer Wiese
Die Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung setzt sich dafür ein, langzeitarbeitslosen Menschen durch sinnvolle Tätigkeiten neue Perspektiven zu eröffnen.

Die Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung gGmbH (SAB) ist weit mehr als eine Beschäftigungsmaßnahme. Ihre Projekte orientieren sich konsequent an ökologischen, sozialen und gemeinwohlorientierten Zielen. Dabei besteht der Anspruch, mit den Teilnehmenden nicht nur zu arbeiten, sondern Lebenswelten neu zu gestalten. Unterstützt wird dies durch ein breit aufgestelltes Netzwerk an Kooperationspartnern und eine transparente Arbeit vor Ort. 

Die Teilnehmenden, oft mit multiplen Vermittlungshemmnissen wie fehlender Ausbildung oder Sprachbarrieren, werden eng von Fachkräften und Sozialpädagog*innen begleitet. Diese Unterstützung ist zentral – denn nur so können persönliche, soziale und organisatorische Hürden überwunden werden. Über 30 Nationen sind unter den Teilnehmenden vertreten. Viele von ihnen bringen Fluchterfahrung mit. Deshalb setzt die SAB setzt auf individuelle Förderung, sozialpädagogische Begleitung und eine nachhaltige Integration in Arbeit. Die Durchlässigkeit zwischen Beschäftigung, Qualifizierung und Ausbildung macht das Unternehmen zu einem wichtigen Partner für Jobcenter, Betriebe und Kommunen. 

 

Waldeckhof

Ein herausragendes Beispiel für die Philosophie der SAB ist der Waldeckhof. Auf dem 70 Hektar großen Gelände verbinden sich ökologische Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung und soziale Beschäftigung zu einem Modellprojekt. Dort werden bedrohte Haustierrassen wie Limpurger Rinder oder Wollschweine gehalten. In der hofeigenen Molkerei – mit aufgebaut von Projektteilnehmenden – wird Schafmilch zu Käse und Eis verarbeitet. Die Produkte werden im Hofladen, Hofcafé sowie an weiteren Verkaufsstellen angeboten. Bis 2021 war der Hof Bioland- zertifiziert, weiterhin wird aber streng nach ökologischen Standards gearbeitet. 

Hauswirtschaft & Co.

Neben der Landwirtschaft engagiert sich die SAB auch in anderen Bereichen wie Hauswirtschaft, Gastronomie, Textilpflege und Reinigung – stets mit ökologischem Fokus. Besonders Frauen, darunter viele Alleinerziehende oder Migrantinnen, finden hier einen niederschwelligen Einstieg ins Berufsleben. Reinigungsmittel werden umweltfreundlich ausgewählt und Mehrwegsysteme wie im „Suppentöpfle“ sind fest etabliert. 

Fahrradwerkstatt

In der Fahrradwerkstatt werden alte Räder aufgearbeitet, Ersatzteile wiederverwendet und Pedelecs verliehen. Auch hier wird ökologische Nachhaltigkeit mit Qualifizierung und Beschäftigung verknüpft. 

Qualifizierung

Ein zukunftsweisendes Projekt ist „CasaNova – neue Wege für Frauen“, das in Kooperation mit zwei weiteren Trägern durchgeführt wird. Im Fokus stehen langzeitarbeitslose Frauen, die in modularen Teilqualifizierungen in der Hauswirtschaft geschult werden. Die Module – von Reinigung bis Ernährung – umfassen je 480 Unterrichtseinheiten Theorie und 160 Stunden Praktikum. Jedes abgeschlossene Modul wird mit einem Zertifikat belegt, mit dem mittelfristig eine offizielle Anerkennung angestrebt wird. 

Frau mit 2 EselnDie SAB ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie soziale Beschäftigung, Umweltbewusstsein und wirtschaftliches Handeln sinnvoll miteinander verbunden werden können. Sie bietet Menschen, die oft an den Rand gedrängt werden, eine reale Chance auf Teilhabe und Perspektive – und zeigt, dass nachhaltige Arbeit vor allem dann wirkt, wenn sie den Menschen in den Mittelpunkt stellt. 

Um auch in Zukunft ihre Angebote sichern und weiterentwickeln zu können, setzt die SAB auf den Ausbau sozialbetrieblicher Strukturen, neue Kooperationsformen sowie professionelle Spendengewinnung. Projekte wie CasaNova zeigen, dass Qualifizierung unterhalb einer klassischen Ausbildung durchaus tragfähig ist – wenn sie praxisnah, anerkannt und individuell begleitet ist. 

Die SAB Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung gGmbH Göppingen, ist eine gemeinnützige GmbH, die sich zur Aufgabe gemacht hat, schwervermittelbare Arbeitslose, Langzeitarbeitslose, jugendliche Arbeitslose und Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten in ein arbeitstherapeutisches Beschäftigungsverhältnis aufzunehmen und deren Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu fördern.