15.04.2020 - RKI: Prävention und Management von COVID-19 in Alten- und Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen

Fachinformation - geschrieben am 16.04.2020 - 07:04

Empfehlungen für Alten- und Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen sowie für den öffentlichen Gesundheitsdienst

Das RKI hat Empfehlungen für Alten- und Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen sowie für den öffentlichen Gesundheitsdienst veröffentlicht. In dem 21 Seiten starken Papier sind Empfehlungen zusammengefasst, die bisher bereits an anderer Stelle veröffentlicht wurden und somit nicht neu sind. Einzelne Empfehlungen sind bereits Bestandteil mancher Landesverordnungen. Das RKI ist hier auch einer Bitte von uns nachgekommen, in seinen Empfehlungen auch weitere stationäre Einrichtungen des Wohnens, wie bspw. Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigung, zu adressieren. Folgende Punkte möchten wir gesondert hervorheben:

  • In Kapitel 2.2. erweiterte Hygiene- und Infektionskontrollmaßnahmen geht das RKI explizit auf die Kohortierung ein und empfiehlt bei SARS-COV-2 Nachweisen 3 Bereiche räumlich und personell voneinander abzugrenzen (S. 7):

    1. für Nicht-Fälle(Bewohner ohne Symptome bzw. Kontakt; mit großer Wahrscheinlichkeit negativ)

    2. für Verdachtsfälle(z. B: Kontakte odersymptomatische Bewohnerinnen und Bewohnern, für die noch kein Testergebnis vorliegt)

    3. für COVID-19-Fälle(SARS-COV-2 positiv getestet)
     

  • Kapitel 4 beinhaltet einen Interims-Leitfaden für die Durchführung einer aktiven Surveillance in den Einrichtung, der kontinuierlich an neu gewonnene Kenntnisse und sich ändernde Bedingungen angepasst werden soll. Darin äußert sich das RKI auch zur Indikation von Tests auf SARS-Cov-2. Da es sich um eine Risikopopulation handelt, sollte die Veranlassung von diagnostischen Tests auf Sars-Cov-2 sehr niedrigschwellig und ohne Zeitverzug erfolgen (S. 15). Das Verfahren der Testung wird beschrieben und auf die Orientierungshilfe Covid-19: Verdachtsabklärung und Maßnahmen - Orientierungshilfe für Ärzte verwiesen.

    In Bezug auf  das Monitoring des Personals auf Covid-19 sollte laut RKI in besonderen Situationen wie Hoch-Risiko-Einrichtungen (z.B. sehr große Einrichtungen mit einer sehr dichter Belegung oder Einrichtungen in Regionen mit einer hohen Inzidenz von Covid-19-Erkrankten)  die Möglichkeit zum wöchentlichen (oder häufigeren) Testen vor Arbeitsbeginn möglicherweise als "point of care" Diagnostik auf Umsetzbarkeit geprüft werden (S. 19).

Anhänge zur Veröffentlichung, wie z.B. Musterformblätter zur Dokumentation des klinischen Monitorings sollen laut RKI in Kürze folgen.

 

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