Inklusions-Mitmach-Kampagne stößt auf großes Interesse bei Betroffenen und Medien

Fachinformation - geschrieben am 21.05.2021 - 16:27

Der PARITÄTISCHE Regionalverbund Südbaden und das Selbsthilfebüro Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald haben im Rahmen der Inklusionswoche um den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai eine Kampagne gestartet. In der Foto-Serie unter dem Motto „Inklusion ist für mich…“ wurden bis Anfang Mai gut 40 Beiträge aus paritätischen Mitgliedsorganisationen Südbadens sowie den Selbsthilfegruppen gesammelt, mittlerweile kommen bereits über 70 Menschen aus ganz verschiedenen Richtungen zu Wort, die erklären, was Inklusion für sie bedeutet.

Jetzt mitmachen:

Ab sofort kann jeder, der für sich selbst oder andere mehr Inklusion wünscht oder einfach seine Gedanken mit uns teilen möchte, auf Facebook oder Instagram mitmachen und sein persönliches Foto mit Statement einstellen unter dem Hashtag #InklusionIstFürMich oder per Mail an heindl@paritaet-freiburg.de.

Die UN-Behindertenrechtskonvention erklärt Inklusion zum Menschenrecht. Es geht dabei um die selbstverständliche Teilhabe aller Menschen in der Gesellschaft. „Viele sind bereits auf dem Weg in ein inklusiveres Leben. Aber es gibt auch noch viel zu bewegen – vor allem in den Köpfen von uns Menschen“, betont Annika Beutel, Leiterin des Regionalverbunds Südbaden. "Und genau das ist das Ziel unserer Foto-Mitmach-Aktion. Wir wollen denen das Wort geben, für die Inklusion ein Thema ist. Und andererseits wollen wir damit der Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, die Wünsche der Menschen greifbarer und nachvollziehbarer zu machen“, so Beutel weiter.

Dazu verhalfen mehrere Zeitungsberichte und ein Fernsehbeitrag. Reaktionen von Lesern der Badischen Zeitung machen deutlich, was die Kampagne bewirkt: „Ich halte mich eigentlich für einen reflektierten Menschen, aber nach dem Lesen einiger Kampagnen-Beiträge habe ich das Gefühl, ich müsste mein Verhalten in der einen oder anderen Situation noch mal überdenken“, sagte eine Frau am Telefon.

„Unser Begriff von Inklusion ist ein weit gefasster“, sagt Bernarda Deufel, Leitung Selbsthilfebüro Freiburg/Breisgau-Hochschwarzwald und verweist auf Menschen mit chronischen Erkrankungen, psychischen Beeinträchtigungen, alte Menschen, Migranten und all jene, die möglicherweise das Gefühl haben, sich nicht uneingeschränkt frei bewegen und entfalten zu können.  

Die Aussagen der Menschen mit und ohne Behinderung auf den Fotos zeigen deutlich, wie unterschiedlich Menschen Teilhabe erleben und sich Inklusion wünschen:

„Manche Menschen reden über mich, wenn ich dabei bin - aber viele reden nicht mit mir“, ist ein Satz, der in den Gesprächen zur Kampagne öfter fällt. Damit einhergehend könnte der Beitrag von Ronny der schreibt: „Inklusion ist für mich, wenn an der Bushaltestelle nicht nur alle anderen nach Feuer gefragt werden“. Stefan hat einen ganz anderen Wunsch. Er schreibt, dass er unter Inklusion versteht, wenn er selbstverständlich mit seinem gleichgeschlechtlichen Partner händchenhaltend durch die Innenstadt laufen kann. Gerda, Bewohnerin einer Seniorenresidenz, schreibt: „Inklusion ist für mich wenn ich ohne Stufen und zu schnell schließende Bustüren heil an mein Ziel komme“, für Feray Sahin bedeutet Inklusion, dass sie sich nicht andauernd anhören möchte, dass sie gut Deutsch spreche und Susanne wünscht sich, dass sie mit anderen Menschen ohne Scham- und Schuldgefühle über ihre psychische Erkrankung sprechen kann.

--> Alle Beiträge finden Sie hier: https://paritaet-bw.de/inklusionskampagne-was-bedeutet-inklusion-fuer-dich sowie in den sozialen Medien unter dem Hashtag #InklusionIstFürMich.

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