Kontakt- und Anlaufstelle bei kit jugendhilfe in Tübingen wird verstetigt

Fachinformation - geschrieben am 26.10.2021 - 20:15

Die Anlaufstelle K.I.O.S.K. (Kontakte. Information. Orientierung. Selbstständigkeit. Kooperation) in Tübingen hat zum Ende der Projektförderung durch Aktion Mensch eine Abschlussbroschüre verfasst und blickt auf die Konzipierung, Umsetzung und Etablierung des Beratungsangebots in den letzten fünf Jahren zurück. K.I.O.S.K. wurde als Projekt von kit jugendhilfe 2017 für geflüchtete Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahren ins Leben gerufen und hat sich seitdem zu einem bekannten Anlaufpunkt in Tübingen bei Belangen rund um Berufsorientierung etabliert. Die Anlaufstelle unterstützt bei der Suche nach Praktika, Job oder Ausbildung, Berufsfindung, beim Verfassen von Bewerbungen und allem, was im Übergang Schule-Beruf an Fragen aufkommt.

Nach fünf Jahren Projektförderung ist der Beratungsstelle der Sprung von der Projektförderung in die Regelfinanzierung gelungen. Die Stadt Tübingen und der Landkreis Tübingen tragen die Anlaufstelle finanziell nun gemeinsam. Neu ist, dass die Anlaufstelle fortan für alle bildungsbenachteiligten Jugendlichen im Landkreis Tübingen geöffnet ist. Schrittweise werden weitere Partner*innen, z.B. Berufsberatung, JobCenter, Jugendsozialarbeit des Landkreises mit Sprechzeiten bei K.I.O.S.K. vertreten sein und damit die rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit gestärkt. Damit folgt K.I.O.S.K. den Forderungen der Bundesregierung und der Bundesagentur für Arbeit, die der Einrichtung von Jugendberufsagenturen an den Schnittstellen von SGB II, III und VIII eine hohe Bedeutung zumessen.

Die Broschüre 5 Jahre K.I.O.S.K – Ein Blick zurück ist eine Bilanz der vergangenen Jahre: Zu Wort kommen Jugendliche, die wir begleitet haben sowie enge Kooperationspartner*innen aus dem Bereich Arbeit und Integration. Auf Grundlage einer wissenschaftlichen Begleitung durch Professor Dr. Axel Pohl haben die Mitarbeiterinnen von K.I.O.S.K. außerdem ihre Erkenntnisse über niedrigschwellige Beratungsangebote in der Jugendsozialarbeit bilanziert.

 

Ebenso in den Räumen der Anlaufstelle K.I.O.S.K. ist die Projektarbeit von SILKY angesiedelt. SILKY ist ein vom Europäischen Sozialfonds und vom Sozialministerium Baden-Württemberg gefördertes Projekt des Paritätischen Landesverbandes, in dem neue Wege, Formate und Kooperationen zur Bekämpfung von Armut junger Menschen erprobt werden. Ein Projektziel war, partizipativ erarbeitete Informationen für junge Menschen zu gestalten, die im Umgang mit Armut hilfreich sind. Als ein zentrales Thema beschäftigte die jungen Menschen dabei insbesondere ihre Wohnsituation. Wohnen ist ein wesentliches Grundbedürfnis wie Kleidung und Nahrung. Eine Wohnung zu haben, bedeutet Sicherheit, Schutz vor dem Außen, aber auch einen Raum für persönliche Entfaltung und Gegenstände. Ohne Wohnung kann ich meine rechtlichen Ansprüche nicht geltend machen, ohne Meldeadresse kann ich kein Konto eröffnen oder arbeiten. Soziale Ungleichheit, soziale Teilhabe an der Gesellschaft und Wohnen sind unabdingbar miteinander verbunden. Insbesondere für junge Menschen aus armen Verhältnissen ist die Suche nach bezahlbaren und qualitativ guten Wohnungen oder Zimmern eine besondere Herausforderung. In Städten wie Tübingen ist die Suche nach Wohnungen sogar so zeitintensiv, dass auch Unterstützungsangebote der Jugendsozialarbeit die zeitlichen Kapazitäten nicht aufbringen können, junge Menschen bei der Suche nach Wohnraum auf dem privaten Wohnungsmarkt zu unterstützen.

Aufgrund dieser Erfahrungen hat das Projekt SILKY eine Broschüre entworfen, in der Jugendliche in Einfacher Sprache Tipps und Tricks zur Wohnungssuche in Tübingen finden: Wie finde ich eine Wohnung in Tübingen? Schritt für Schritt, mit Tipps und Tricks. Neben Informationen, wo überall nach Wohnungen gesucht werden kann, finden sich auch praktische Beispieltexte für Anschreiben an  Vermieter*innen oder für einen Aushang. Auch wie eine Wohnung finanziert werden kann und was Rechte und Pflichten der*der Mieter*in sind, wird erläutert. Die Broschüre soll nicht nur einen Überblick über die wichtigsten Informationen bieten, sondern auch ermutigen, dran zu bleiben und nichts unversucht zu lassen.

 

Weitere Informationen zum Träger kit jugendhilfe finden Sie hier.

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