Fachliche Herausforderungen und psychische Belastung der Mitarbeitenden durch eingeschränkte Zugangsmöglichkeiten zu den betreuten Personen und das Wissen, das Hilfe benötigt wird

Ausgangslage ist, dass persönliche Kontakte zu Klienten in verschiedenen Bereichen der sozialen Arbeit aufgrund der aktuell geltenden Kontaktbeschränkungen deutlich erschwert sind.

Mitarbeitende, z.B. aus dem Bereich der Familienhilfe, dem betreuten Jugendwohnen oder den Erziehungsbeistandschaften sehen sich häufig mit dem Problem konfrontiert, dass Kontakte zu den Klienten schwierig sind und dass diese sich immer mehr zurückziehen.

 

Es ist davon auszugehen, dass sich die Problemlagen der Klienten durch verschiedene Faktoren in der aktuellen Krisensituation verschärfen.

Beispiele hierfür sind:

  • Die Schließung der Schulen und Kindertageseinrichtungen, sowie die Arbeitssituation vieler Eltern (Homeoffice, Kurzarbeit...) trägt dazu bei, dass sich familiäre Konfliktsituationen verschärfen.
  • Erhöhte psychische Belastung für die meist vorbelasteten Klienten (fehlende Alltagsstrukturen, reduzierte soziale Kontakte, mehr freie Zeit, weniger Freizeitaktivitäten wie Sport usw., finanzielle Belastung, Existenzängste…)

 

Unter anderem aufgrund der genannten Faktoren ist davon auszugehen, dass der Hilfebedarf der Klienten steigt.

Gleichzeitig sind jedoch weniger Kontakte im Rahmen der Hilfen möglich. Kontakte finden nun hauptsächlich telefonisch oder über Messenger-Dienste statt, was die persönlichen Treffen jedoch nur schwer ersetzen können und auch zeitlich begrenzter sind.

Damit stehen die Fachkräfte vor dem Dilemma, dass sie einerseits einen erhöhten Hilfebedarf sehen bzw. vermuten, andererseits aber weniger Möglichkeiten haben, ihre Klienten zu unterstützen.

Hieraus ergeben sich folgende fachliche Herausforderungen und psychische Belastungen für die den genannten Arbeitsfeldern tätigen Kolleg*innen:

  • Professionelle Beziehung zu Klienten muss trotz fehlenden persönlichen Kontakts erhalten werden.
  • Weniger Einblicke in Lebenssituationen und aktuelle Entwicklung der Klienten.
  • Klienten gehen teilweise wenig auf virtuelle Kontaktmöglichkeiten ein und kommunizieren ihren Hilfebedarf nicht.
  • Psychische Belastung der Mitarbeiter durch Diskrepanz zwischen vermutetem Hilfebedarf und eingeschränkten Unterstützungsmöglichkeit

 

Mögliche Fragestellungen:

  • Welche Möglichkeiten gibt es, die betroffenen Mitarbeiter*innen in so einer Situation zu stärken und zu stabilisieren?
  • Gibt es alternative Möglichkeiten, Zugang zu den betreuten Personen zu erhalten oder ihnen Hilfe zukommen zu lassen?
  • Wie kann die professionelle Beziehung zu den Klienten erhalten und stabilisiert werden?
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