Kita-Sozialarbeit in allen Kindertageseinrichtungen etablieren

Frau mit langen blonden Haaren spielt mit Kindern

Stuttgart 19.09.2025 An rund 80 Prozent der Schulen in Baden-Württemberg gibt es Schulsozialarbeit. In Kindertageseinrichtungen hingegen ist Sozialarbeit bislang die Ausnahme. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg fordert anlässlich des Weltkindertags (20.09.), Kita-Sozialarbeit flächendeckend im Land zu etablieren. Kita-Sozialarbeit sei ein zusätzliches niedrigschwelliges, unbürokratisches und präventives Angebot für Familien. Sie berate Eltern bei Fragen zur Erziehung oder zu sozialen Leistungen, vermittle bei Konflikten, schaffe Zugänge zu Hilfsangeboten im Sozialraum und unterstütze Fachkräfte im Alltag. Damit könnten sich pädagogische Teams stärker auf ihre Kernaufgaben konzentrieren wie Bildung, Betreuung und Erziehung, so der Verband.

„Kita-Sozialarbeit stärkt Eltern in ihrer Rolle und trägt dazu bei, dass Kinder von Anfang an faire Chancen haben. Sie ist ein Schlüssel, um Kinderrechte auf Bildung, Schutz und Teilhabe praktisch umzusetzen“, betont Katja Reiner, Referentin für Kindertagesbetreuung beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg. Auch bei der Sprachbildung bilde Kita-Sozialarbeit eine entscheidende Brücke zwischen Kitas, Familien und Sozialraum. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Eltern könne Sprachförderung über den Kita-Alltag hinaus in den Familienalltag hineinwirken. Das stärke ein chancengerechtes Aufwachsen, verhindere Ausgrenzung und ermögliche jedem Kind, aktiv teilzuhaben. „Investitionen in Kita-Sozialarbeit sind Investitionen in Bildungs- und Chancengerechtigkeit“, so Reiner.

Hintergrundinformationen:
Der Weltkindertag am 20. September macht jährlich auf die speziellen Rechte der Kinder aufmerksam und stellt ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt. Die UN-Kinderrechtskonvention verpflichtet Bund und Länder, allen Kindern den Zugang zu guter Bildung zu ermöglichen. 

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg ist einer der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege. Er ist konfessionell, weltanschaulich und parteipolitisch unabhängig. Er steht für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und Teilhabe und wendet sich gegen jegliche Form sozialer Ausgrenzung. Ihm sind in Baden-Württemberg über 940 selbständige Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 2.000 sozialen Diensten und Einrichtungen angeschlossen sowie rund 50.000 freiwillig Engagierte und 80.000 Hauptamtliche. Weitere Infos unter www.paritaet-bw.de