Corona: Einmal-Handschuhe drohen zur neuen Mangelware in der Altenpflegezu werden

Pressemitteilung - geschrieben am 18.08.2020 - 09:23

Lörrach/Stuttgart 18.08.2020      Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg hat von der BASF eine Spende von 1,3 Millionen Mund-Nasen-Schutz-Masken erhalten. Sie werden an die über 870 sozialen Organisationen verteilt, die dem Dachverband angehören. Bisher haben landesweit ca. 400 Mitgliedsorganisationen einen Bedarf angemeldet. Der Verband mahnt Probleme bei der Beschaffung von Vinyl-Einmal-Handschuhen an. Schon jetzt sei die Versorgungslage in der Altenpflege schwierig und die Preise stiegen um ein Vielfaches.

„Wir sind froh, mit der großzügigen Schutzmaskenspende vor allem Mitarbeitende der Beratungsstellen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Frauenhäuser, Flüchtlingsunterkünfte, KiTas und Familienzentren ausstatten zu können“, betont Ursel Wolfgramm, Vorstandsvorsitzende des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. „Diesen Trägern entstehen durch die Anschaffung coronabedingter Schutzmaßnahmen erhebliche Mehrkosten, die weitestgehend nicht refinanziert sind. Hier ist das Land in der Pflicht, für eine nachhaltige Finanzierung und Beschaffung über den September 2020 hinaus zu sorgen, so Wolfgramm. Aktuell drohten in der ambulanten und stationären Pflege Vinyl-Einmal-Handschuhe zur neuen Mangelware zu werden. Alternativen bei der Herstellung gebe es wie bei den Mund-Nase-Schutzmasken nicht. „Diese Handschuhe können nur industriell hergestellt werden. Hier muss die Politik jetzt schnell handeln. Wir dürfen die Pflegekräfte und die Hoch-Risikogruppe der älteren Menschen keinem erneuten Infektionsrisiko aussetzen“, so die Vorstandsvorsitzende.

„Gerade in Corona-Zeiten benötigt eine Fachkraft bei jeder pflegerischen Tätigkeit ein Paar neue Handschuhe. Das bedeutet für die ambulanten Dienste mit bis zu 10 Kunden je Tour täglich bis zu 30 Handschuhe je Mitarbeitendem. In stationären und teilstationären Einrichtungen in üblicher Größe werden täglich um die 100 Einmalhandschuhe verbraucht“, erklärt Michael Hünninger, Geschäftsführer von GEVITA Residenzen in Müllheim und Lörrach und seit vielen Jahren ehrenamtlich im PARITÄTISCHEN im Bereich „Ältere Menschen und Pflege“ engagiert. „Schon jetzt haben wir es mit Lieferengpässen zu tun und die Kosten haben sich durch die Corona-Pandemie, verbunden mit Amerikas und Südamerikas weltweiten Aufkäufen aktuell versechsfacht, mit Tendenz steigend. Und ich erwarte das 10- fache des bisher üblichen Preises“, so Hünninger. „Einmalhandschuhe gehören zur elementaren Schutzausrüstung in der Pflege. Wir müssen verhindern, dass sie zur nächsten Mangelware werden, besonders dann, wenn die Refinanzierungsmechanismen des Covid-19- Krankenhausentlastungsgesetzes nicht mehr greifen“, so der GEVITA Geschäftsführer.

Pressekontakt GEVITA-Seniorenresidenzen:  Michael Hünninger, Geschäftsführer, Tel.  0761 459 55 – 0, E-Mail: michael-huenninger@gevita.de

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Die GEVITA verfügt über ein breites Angebot an unterschiedlichen Wohn- und Pflegeangeboten. Die Sicherung und Erhaltung der gewohnten Lebensqualitäten der Bewohner*innen zählt zu den wichtigsten Aufgaben und Zielen bei der Betreuung älterer Menschen. Das Leben in der gewünschten Umgebung und die Freiheit einer unabhängigen, selbständigen Lebensführung, mit der Sicherheit eventuell notwendiger Hilfestellungen im Hintergrund, sind wichtige Merkmale des Hauses. Weitere Infos unter www.gevita.de

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