Preisverleihung „Pandemiegeschichten junger Menschen"

Pressemitteilung - geschrieben am 20.10.2021 - 09:13

Stuttgart 20.10.2021   Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg vergab gestern bei einer online Preisverleihung zum Kreativwettbewerb „Und wer fragt uns – Pandemiegeschichten junger Menschen“ fünf Preise an Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 20 Jahren. Zusätzlich wurde ein Sonderpreis vergeben. Teilnehmen konnten junge Menschen, die von PARITÄTISCHEN Jugendhilfeträgern betreut, begleitet oder gefördert werden. Mit der Ausschreibung sollte auf die Situation junger Menschen in und nach der Pandemie aufmerksam gemacht und ihre Beteiligung an politischen sowie gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen zukünftig sichergestellt werden. Die Sachpreise in Höhe von insgesamt 1.250 Euro gingen an Einzelpersonen und Gruppen unterschiedlicher Altersklassen.

„Junge Menschen haben unter der Corona-Pandemie besonders gelitten. Sie mussten auf vieles in ihrem Lebensalltag wie Sport, Freizeit und Kontakt zu Freunden und Gleichaltrigen verzichten. Homeschooling und digitales Lernen stellten zusätzliche Belastungen dar. Doch ihre Ängste, Wünsche und Bedarfe in dieser Zeit wurden wenig bis gar nicht gehört“, erklärt Ursel Wolfgramm, Vorstandsvorsitzende des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. Umso wichtiger sei es jetzt, die Interessen und Bedarfe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu berücksichtigen und sie künftig an politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen zu beteiligen. „Sie brauchen eine Lobby, eine Stimme und Gehör.“ Dafür stehe der PARITÄTISCHE und auch die Auslobung des Kreativwettbewerbs, erläutert die Vorstandsvorsitzende in ihrer Laudatio bei der Online-Preisverleihung. „Die große Beteiligung freut uns sehr. 120 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 20 Jahren haben einzeln, zu zweit oder in Gruppen 44 unterschiedliche und allesamt sehr beeindruckende und einzigartige Beiträge in Form von Bildern, Texten, Kollagen, Bastelarbeiten, Songs oder Videoclips eingereicht. Keine leichte Aufgabe für die fünf-köpfige Expert*innen-Jury, hier in den einzelnen Kategorien Gewinnerinnen und Gewinner zu bestimmen“, so Wolfgramm weiter. Deshalb werde es auch im kommenden Jahr eine digitale Ausstellung mit allen eingereichten Beiträgen geben.

Der Preis in der Altersklasse 6 bis 9 Jahre ging an Chiara (9) in Schorndorf-Oberberken für ihr Bild vom Schulhaus in Zeiten der Pandemie. Chiara zu ihrer Bildidee: „Ich habe lange überlegt, wie ich das Bild gestalten soll. Da gab es so viele Dinge, die ich mir in der Zeit gewünscht habe. Das habe ich einfach aufgeschrieben. Und dazu dann meine Schule gemalt, wie ich sie mir ohne uns vorgestellt habe. Ich gucke unten rechts auf dem Bild durch die Tür und sehe lauter leere Räume. Zum Glück sind wir jetzt alle wieder dort.“
Zum Beitrag https://www.paritaet-bw.de/und-wer-fragt-uns-eure-beitraege-zum-kreativwettbewerb
 

Der Preis in der Altersklasse 10 bis 13 Jahre ging an Lea (12) und Lara (12) aus Deißlingen für den Song „Astronaut Corona-Schule“. Das „L und L Team“ wie sie sich nennen zur Songidee: „Wir haben die Idee aus dem 4. Schuljahr, denn wir haben einen Song gefunden für den Abschluss und hatten uns gedacht, wir finden einen Song zu Corona: Corona ist für uns eine blöde Zeit. Wir müssen ständig Masken tragen. Schule war geschlossen und wir hatten Homeschooling. Wir konnten nicht in den Urlaub und so sind wir auf die Idee gekommen über Corona zu schreiben.“
Zum Beitrag: https://www.paritaet-bw.de/und-wer-fragt-uns-eure-beitraege-zum-kreativwettbewerb
 
 Der Preis in der Alterskategorie 14 bis 17 Jahre ging an Julian (14) in Sulzburg für seine Comiczeichnung „Quarantäne“. Julian zu seiner Comic-Idee: Ich war selbst in Quarantäne“.
Zum Beitrag https://www.paritaet-bw.de/system/files/abschnittdokumente/e14-172julianlcomic-quarantane.pdf
 

Der Preis in der Altersklasse 18 bis 20 Jahre ging an Leo (18) und Pia (18) aus dem Raum Tübingen für den Song „Stick together“. Leo zum Songtext: "Der Song beschreibt unsere Gefühlslage was die Pandemie angeht und enthält unsere Wünsche in Bezug auf den politischen Umgang mit der Pandemie. Mit dem Song wollten wir uns und eventuell andern Jugendlichen eine Stimme in der Politik geben.“ Pia zur Jugendpolitik: "Ich finde es sehr wichtig, dass jungen Menschen mehr Möglichkeiten der politischen Partizipation geboten werden und dass wir mehr Berücksichtigung in politischen Entscheidungen finden. Die Bevölkerung in Deutschland wird älter. Jeder zweite Einwohner ist über 45 Jahre alt und das spiegelt sich auch im Parlament wieder. Wir junge Menschen finden häufig zu wenig Berücksichtigung und unsere Stimme wird nicht ausreichend gehört, dabei ist es so wichtig, dass wir auch was zu sagen haben, wie beispielsweise die Klimapolitik zeigt."
Zum Beitrag: https://www.paritaet-bw.de/und-wer-fragt-uns-eure-beitraege-zum-kreativwettbewerb
 
 
Der Preis in der Kategorie Gruppenbeiträge ging an die Gruppe von neun Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren von der Linzgau Kinder- und Jugendhilfe in Überlingen-Deisendorf für den Beitrag „Der Stein aus dem Linzgau“. Daniela Kanngießer begleitete das Kunstprojekt: Die Kinder empfanden die Zeiten in Corona als „ganz arg schwer ... so wie der Schulranzen." Daraus wurde die Idee geboren, wir finden EINEN GROSSEN SCHWEREN STEIN, stellvertretend für die schwere Last der Pandemie und gestalten ihn gemeinsam. Wir wollten alle Farben benutzen, aus dem Vollen schöpfen. Der Regenbogen als Symbol für die Hoffnung, dass alles wieder GUT wird. Am Ende des Regenbogens ist ein Topf voller Goldtropfen. Die bringen uns allen GLÜCK.“
Zum Beitrag https://www.paritaet-bw.de/system/files/abschnittdokumente/g119-jugend-und-kinderheim-linzgaukannengiesserdaniela.pdf
 

 
Der Sonderpreis in der Altersgruppe 10 bis 13 Jahre ging an Amelie (13) und Milena (13) aus Dauchingen für den Song „Lockdown“. Amelie und Milena zur Songidee: "Die Coronazeit ist zwar für uns Jugendliche schwer, aber wenn wir zusammenhalten, schaffen wir das."
Zum Beitrag https://www.paritaet-bw.de/und-wer-fragt-uns-eure-beitraege-zum-kreativwettbewerb
 

Die Expert*innen-Jury:
Bruno Pfeifle, Aufsichtsratsvorsitzender des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg
Dr. Severine Thomas, Institut für Sozial- und Organisationspädagogik, Universität Hildesheim
Dr. Sonja Kuhn, Landesombudsfrau, Landesombudsstelle Baden-Württemberg
Jonas Keinert, Redaktion Filmische Formate, SWR Landessenderdirektion Baden-Württemberg
Martina Ürek, Kinderbuchautorin und Journalistin

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