Künstliche Intelligenz beim Frühstückstreffen

Fachinformation - geschrieben am 09.10.2023 - 14:46

Beim jährlichen Frühstückstreffen Eat & Meet 2023 des Paritätischen Kreisverbandes Bodenseekreis im Rahmen des 75. Jubiläums des Landesverbandes befassten sich mehr als vierzig Vertreter*innen sozialer Organisationen und aus der öffentlichen Verwaltung am 6. Oktober 2023 auf dem Höchsten mit dem Thema „KI – das Ende der Empathie in der Sozialen Arbeit!?“.

Referent Prof. Dr. Christian Fegeler von der Hochschule Heilbronn und dem Molit Institut für personalisierte Medizin Heilbronn schlug bei der Vorstellung von Künstlicher Intelligenz (KI) den Bogen von den Anfängen maschinellen Lernens – der Kaffeemaschine, die die Kanne Kaffee angenehm temperiert hält, aber nicht zum Kochen bringt – bis zu den aktuellen Bots, die Texte und Bilder generieren. Gleich zu Beginn verdeutlichte er, welche Haltung aus seiner Sicht spielentscheidend ist angesichts der steilen Wissensverdoppelungsrate: Baue ich darauf, unabkömmlich zu sein, oder stelle ich mich dem Wandel? Er legte dar, wie die Digitalisierung, die Sozialen Medien und die Möglichkeiten der heutigen „generativen“ KI den aktuellen Hype um KI befeuern und stellte anhand zahlreicher Beispiele vor, wie medizinische und soziale Dienste aktuell schon Unterstützung erfahren aus der digitalen Welt.

Dass letztlich der sinnvolle Einsatz und eine Überprüfung der Ergebnisse immer menschlichen Entscheidungen unterliegen, wurde nicht erst in der abschließenden sehr angeregten Diskussion klar. Hier zeigte sich auch, dass mögliche Einsatzstellen, wie z. B. die Dokumentation von sozialen Leistungen gegenüber Kostenträgern, grundsätzlich zu überdenken sind. Denn ob der Bericht mithilfe von Textbausteinen, als Kopie eines früheren Dokumentes oder durch eine KI erstellt wird – die Verantwortung dafür verbleibt bei den Personen, die das Wissen und die Erfahrung mitbringen, um diesen Text zu prüfen und zu entscheiden, ob damit der Einzelfall, die einzelne Person, angemessen beschrieben wird. 

„KI ist ein Thema, dem wir uns als Sozialunternehmen nicht verschließen können. Es ist an uns, technologie- und zukunftsoffen, aber auch verantwortlich im Hinblick auf persönlichen Datenschutz, Urheberrecht etc. mit dieser Entwicklung umzugehen. Im IT-Bereich werden bei uns völlig selbstverständlich Programmcodes (Excel-VBA, Java, PHP) für die Implementierung von Skripten und für die Weiterentwicklung der IT verwendet. Hier kommen menschlicher technischer Sachverstand und Programmierkenntnisse sowie die enorme Geschwindigkeit mit der KI-Tools solche Quellcodes erzeugen können, sinnvoll zusammen. Im Kinderbereich können KI-gestützte Programme verwendet werden, um bspw. Kinderzeichnungen digital „zum Leben zu erwecken“ – eine absolut spannende Sache. Kinder entdecken auf diese Weise eine ganz neue, spannende technische Möglichkeit“ erläutert Ludwig Stützle, Bereichsleitung Kaufmännisches Management, Qualitätsmanagement, Marketing, IT bei der Linzgau Kinder- und Jugendhilfe und Vorstand des Kreisverbandes Bodenseekreis.

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